Wie teuer ist ein Busausbau?

Du willst wissen, wie lange du auf deinen Traum sparen musst?

Ich habe 9 Vanlifer gefragt, wie viel ihr Van gekostet hat. Du bekommst eine Idee wie teuer so ein Camper Ausbau sein kann und wirst dich sicher auch mit deinem Budget wiederfinden.
Außerdem findest du hier viele wertvolle Tipps, wie du bares Geld beim Camper Ausbau sparen kannst.

Tipps zum Geld sparen beim Busausbau

Wenn dein Ausbau-Budget knapp ist, du dir aber trotzdem deinen Traum erfüllen möchtest, dann bist du hier genau richtig.

1. Fenster

Der Kostenpunkt für Fenster im Camper Ausbau wird oft unterschätzt und kann dich bis zu mehreren Hundert, gar Tausend Euro kosten. Überlege dir also genau, wie viele Fenster du wirklich brauchst und auch was diese können sollten. Geld sparen kannst du, wenn du einen Transporter kaufst, der bereits Fenster im Wohnraum hat. Der Nachteil an diesen ist, dass sie nicht isoliert sind und bei niedrigen Temperaturen eine große Kältebrücke darstellen. Das sollte für 90% der Camper allerdings kein großes Problem darstellen, da die wenigsten Leute langfristig Wintercamping betreiben. Außerdem kann man die Originalfenster meist nicht öffnen, weshalb eine zusätzliche Dachluke empfehlenswert wäre.

2. Second hand

Kaufe gebraucht!
Auf Portalen wie eBay Kleinanzeigen, in Facebookgruppen usw., findest du die unterschiedlichsten Sachen (z.B. Batterien, Campingzubehör oder Kühlschrank) zu einem kleinen Preis und trotzdem in einer guten Qualität. Oft gibt es auch Restposten, die noch vollkommen neu sind, beispielsweise Fußbodenbelag, zu einem guten Preis. Das tut nicht nur dem Bankkonto sondern auch der Umwelt gut!

3. Lackieren

Weiße Möbel sind im Vanlife sehr beliebt, allerdings ist das Lackieren teuer. Der Lack selbst ist im Vergleich zu anderen Behandlungsarten teurer und man benötigt in der Regel eine Grundierung. Auch der Zeitfaktor mit mindestens 2 Anstrichen (+ lange Trocknung) ist nicht zu unterschätzen. Günstigere Alternativen sind das Ölen oder Wachsen. Hier reicht ein Anstrich, es ist meist nicht Deckend und die Holzstruktur bleibt sichtbar.
Lack

- deckend
- Grundierung nötig
- lange Trocknungszeiten
- mehrfacher Anstrich
Wachs/Öl

- Holzmaserung sichtbar
- keine Grundierung nötig
- rel. kurze Trocknungszeiten
- einfacher Anstrich ausreichend

4. Grundriss

Leider kenne ich viele Leute, die nach ihrer Reise ihren Van nochmal komplett umgebaut haben. Das ist nicht nur Zeitaufwändig, sondern kostet auch Geld, das man sich von Beginn an sparen kann.
Eine gute Planung ist Gold wert!
Woher aber wissen, welcher Ausbau zu dir passt, wenn du keine Camping Erfahrung hast? Ich arbeite gerade an einem Onlinekurs zur Camper-Planung. Es wird ein kleiner Workshop, der dir systematisch klarmacht, welcher Van und welcher Grundriss für dich am besten wäre. Darin enthalten ist meine geballte Erfahrung aus 3 Jahren Vollzeit Vanlife und mein Wissen aus meinem Beruf als Architektin. Der Kurs ist noch nicht fertig, weshalb es bisher nur ein kostenloses und unverbindliches Anmeldeformular gibt. Sobald der Workshop dann live ist bekommst du eine E-Mail mit allen Infos.

5. Altholz

Mit Altholz sparst du nicht nur Geld, du gibst deinem Ausbau damit auch den einzigartigen Look, der ihn zu deinem Van macht. Du findest es auf den oben genannten Portalen oder aber auch einfach in deiner Nachbarschaft. Auch wenn du nicht genug Holz für den gesamten Ausbau finden solltest, deine Schranktüren oder Regale können damit zum absoluten Highlight werden.

6. Sperrmüll

Oft findet man auf dem Sperrmüll noch richtig gut erhaltene Möbel. Mit kleinen Anpassungen lassen sich gebrauchte Möbel im Busausbau integrieren. Es können auch nur Teile wie Griffe oder einzelne Schranktüren nützlich sein. (Achtung: Rechtlich gesehen darf man vom Sperrmüll nichts mitnehmen. Dies ist keine Empfehlung oder Aufforderung. Jeder handelt eigenverantwortlich.)

7. Kühlschrank

Auch wenn es für einige komisch klingen mag, aber einen Kühlschrank benötigt man (besonders bei einer veganen oder vegetarischen Ernährung) so gut wie nie. Pflanzliche Produkte lassen sich ohne Probleme auch an richtig warmen Tagen gut ungekühlt lagern. Wenn du dir nicht sicher bist bei diesem Thema, dann habe ich folgende Empfehlung: Sehe in deinem Camper Ausbau einen Platz für einen Kühlschrank vor (beachte die Maße vom potentiellen Modell). Nutze diesen Platz vorerst als Stauraum und Ablage. Reise ohne Kühlschrank und teste, ob du das Kühlen von Lebensmitteln wirklich vermisst. Wenn nicht, hast du viel Geld gespart, denn Kühlschränke sind wirklich teuer und wenn man die Schränke und Stauräume für Lebensmitten gut plant und baut, dann bleibt es darin auch verhältnismäßig kühl. Ich habe in 3 Jahren Reisen den fehlenden Kühlschrank nie vermisst.

8. Waschbecken

Eine günstige Variante zum gekauften Waschbecken könnte doch die alte Emaille Schüssel deiner Oma werden. Es gibt so viele schöne alte Emaille- oder Kupferschüsseln, die du schon für kleines Geld bekommst. Bohre einfach ein Loch in den Boden und verbaue darin einen Ablauf - Fertig ist dein individuelles Waschbecken!

9. Elektrik

Wer an der Elektrik spart, spart am falschen Ende.
Wer keine Erfahrung hat, sollte die Elektrik im Camper lieber einem Profi überlassen. Die Elektrik „machen zu lassen“ ist allerdings sehr teuer. Ich empfehle daher die Kabelsätze von Carelectric Hamburg. Das Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, Camper Elektrik für jeden möglich zu machen. Sie haben ein Konzept entwickelt, bei dem du selbst und sicher den Strom anschließen kannst mit Hilfe von fertigen Kabelsätzen.

10. 230V

Ein 230V System im Camper zu verbauen ist nicht nur komplizierter, sondern auch sehr preisintensiv. Überlege dir deshalb genau, ob du das wirklich benötigst. Viele Endgeräte können auch über USB oder 12 V betrieben werden und für viele Laptops gibt es alternative 12V Ladekabel zu kaufen.

11. Solar

Solar bringt den Vorteil, dass du nicht auf Landstrom angewiesen bist und deinen eigenen Strom produzieren kannst. Eine fest auf dem Dach installierte Solarzelle kann wegen der Unterkonstruktion wie z.B. einem Dachträger recht teuer werden. Alternativ gibt es sogenannte Solartasche. Diese sind mobil und auch nachträglich noch einbaubar. Während dein Van im Schatten steht, kann diese in der Sonne liegen und deine Batterie durch ein damit verbundenes Kabel aufladen.

12. Batterie laden

Um die Verbraucherbatterie zu laden, gibt es 3 Varianten.
- Landstrom (Campingplatz)
- Lade Booster (Wildcamper & Vielfahrer)
- Solar (Sommerreisende & Sonnige Reiseziele)
Mache dir Gedanken darüber, wie du reisen möchtest und verbaue dann das, was zu dir passt. Stehst du viel frei und fährst wenig, eignet sich Solar. Fährst du viel und bist wenig in der Sonne, wird sich der Lade Booster bewähren. Wenn du fast ausschließlich auf Campingplätzen stehst, ist Landstrom für dich das Richtige. Überlege also genau, bevor du zu viel investierst, mache vielleicht einen Probeurlaub und schau, was sich am besten für dich anfühlt. Statt also pauschal alles einzubauen, entscheide dich für 1-2 Ladearten.

13. Lichterketten

Viele verschiedene Lichtinstallationen sind toll, aber auch teuer. Man sollte ein Licht haben, das den Raum erhellt und für das gemütliche Stimmungslicht reichen Lichterketten (mit USB Anschluss) vollkommen aus. Diese sind verhältnismäßig günstig und lassen ein gemütliches Van Feeling aufkommen.

14. Stoffreste

Um eine Matratze oder die Sitzpolster zu beziehen kann man im Internet nach Stoffresten schauen und Geld sparen.

15. Bodenbelag

Neben der Option, bei eBay Kleinanzeigen nach Restposten zu suchen, gibt es auch die Möglichkeit, einfach bei einem Raumausstatter oder Bodenleger aus der Region anzurufen und dort nach Resten zu fragen. Da die Bodenfläche im Van recht gering ist, stehen die Chancen gut einen günstigen und schönen Bodenbelag zu finden.

Außerdem empfiehlt es sich, den Bodenbelag nur dort zu verlegen, wo man ihn wirklich braucht. Das heißt unter den Schränken und z.B. in der Garage könnte man die Bodenplatte einfach sichtbar lassen. Dies spart kosten und Gewicht.

15. Bodenplatte

Viele Transporter kommen bereits mit einer eingebauten Bodenplatte. Diese wiederzuverwenden macht nur Sinn. Die Stabilität ist meist vollkommen ausreichend. Die Möbel sollten zusätzlich immer auch an der Karosserie befestigt werden.

16. Toilette

Da sich leider nicht jeder Camper an die „Toilettenregeln im Freien“ hält, sind viele schöne Stellplätze mittlerweile zu riesigen Klos geworden. In Portugal herrscht deshalb z.B. seit ein paar Monaten ein absolutes Wildcampingverbot. Wenn du dir eine richtige Toilette nicht leisten kannst, gibt es auch günstige Varianten. Du kannst dir selbst eine Trenntoilette bauen. Bausätze dafür gibt es hier.

17. Drehkonsolen

Egal ob Einzel- oder Doppeldrehkonsole, günstig sind diese nicht. Eine Variante wäre also einen Grundriss ganz ohne Drehkonsolen zu planen. Wenn du jedoch nicht darauf verzichten möchtest, solltest du wissen, dass Doppeldrehkonsolen nicht für jedes Fahrzeug zugelassen sind. (Nur für VW T5 und VW T6)

18. Schubladen

Verzichte wo nur möglich auf Schubladen oder nutze, wenn du hast, die Gleitschienen aus alten Schränken. Sicher sind Schubladen sehr bequem zu bedienen. Allerdings sind sie deutlich schwerer als einfache Fächer und die Gleitschienen selber sind (besonders in der Masse) teuer. Große Schwerlastauszüge kosten schnell 100€ aufwärts.
Lass dich von den Bildern nicht täuschen. Nur weil ein Van Ausbau schön aussieht, heißt das noch lange nicht, dass er teuer war. Schon mit kleinen Details oder gebrauchten Sachen kannst du deinen Van zu (d)einem Schmuckstück zaubern! Dafür brauchst du meist nur etwas Kreativität.

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